Verzögerungen durch geänderte Baufinanzierung
Im Sommer könnte es losgehen mit dem Projekt Dorfladen Dörenthe. Corona und eine Planänderung hatten das Projekt etwas zurückgeworfen, doch nun gibt es auch einen Investor für den Bau, der als Planzeichnung ebenfalls schon existiert. Die Fläche am Standort ist bereits geräumt.
Um den geplanten Dorfladen für Dörenthe war es zuletzt ruhig geworden. Jetzt ist die dafür vorgesehene Fläche zwischen Stadion und B219 schon mal freigeräumt. Bis der Bagger kommt, wird es aber noch ein paar Wochen dauern.
Nicht nur die Corona-Zeit, auch eine Planänderung hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse des Grundstücks und der Bau-Finanzierung haben das Projekt zeitlich zurückgeworfen. Statt einer Erbpacht bei der Stadt Ibbenbüren hat die eigens gegründete Dorfladen Dörenthe Bau GbR die Fläche nun doch selbst erworben. Und statt der zunächst vorgesehenen Baufinanzierung mit eigenen Mitteln ist nun Thomas Bäumer, Inhaber des gleichnamigen Autohauses, Investor des Baus, der eine sechsstellige Summe kosten wird.
„Wir mussten erst die Finanzierung auf sichere Füße stellen“, erklärt Richard Schulte vom Arbeitskreis die Verzögerung. Über die nun gefundene Lösung sind die Beteiligten froh. „Das wäre sonst nur schwer zu stemmen gewesen“, sagt Schulte. „Das hätten wir nur mit Bedenken gemacht“, ergänzt Initiator Heiner Löpmeier. Nun gebe es einen sicheren Weg. Dennoch ist das Projekt weiterhin in Wartestellung. Denn für den Bau will Thomas Bäumer eine KfW-55-Förderung in Anspruch nehmen. „Die Anträge können wir nicht vor dem 1. Juli stellen“, erklärt er. Und erst, wenn sie genehmigt sind, kann der Bau starten. Bäumer hofft, dass das Ende Juli oder Anfang August der Fall sein wird. Mit der Förderung ist schon mal klar, dass das Gebäude eine Fotovoltaikanlage bekommt und deren Strom auch selber nutzt. Auch eine dicke Isolierung, eine Luft-Wärme-Pumpe als Heizung und eine Ladestation für E-Autos gehört zu den Anforderungen, die dafür einen Zuschuss von bis zu 17,5 Prozent der Kosten sichert.
„Wir blicken jetzt stramm nach vorn.“ Thomas Bäumer
165 000 Euro gibt es für die Inneneinrichtung aus Leader-Mitteln. Wie lange der Bau dauern wird, lasse sich auch mit Blick auf die derzeitige Materialknappheit nur schwer sagen, so Bäumer. 2022 soll der Laden eröffnen, hofft der Arbeitskreis. Trotz der Verzögerungen und der „Hürden, die keiner erahnen konnte“, so Bäumer, blicke man nun nach vorn. „Es gibt ja Licht am Ende des Tunnels.“ Ihm als Dörenther sei es wichtig, „dass es funktioniert“, begründet er seinen Entschluss, den Bau zu finanzieren. Ähnliche Gründe hat Philipp K. für seinen ehrenamtlichen Einsatz. Er kommt aus Dörenthe, wohnt inzwischen in Münster und hat sich dennoch dem Arbeitskreis angeschlossen und kümmert sich nun um die Homepage des Dorfladens. „Dörenthe braucht so etwas, das fehlt einfach“, sagt der IT-Fachmann. Das sehen auch die 150 Genossenschaftler so, die Anteile im Wert von rund 90.000 Euro gezeichnet haben. „Wir hoffen, dass die, die sich beteiligen, auch später hier einkaufen“, sagt Schulte. Und am besten natürlich noch so einige mehr der 1400 Dörenther.
Aber mit der Errichtung des Dorfladens sind die Planungen für den Arbeitskreis noch nicht zu Ende: In einem zweiten Schritt soll ein weiteres Gebäude errichtet werden, in das eine Arztpraxis zumindest einziehen soll. „Das hier soll der dörfliche Mittelpunkt werden“, sagt Heiner Löpmeier.
Autor/Quelle: Linda Braunschweig, IVZ